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 Kälterekord
Posted on Mon, 19 Jul 2010 15:00:40 by Sarah Huber
In der Nacht vom 7. auf den 8. Juli ist an Neumayer die tiefste Temperatur seit Beginn der Messreihe vor 29 Jahren erreicht worden: minus 50.2 Grad. Ursache für den Kälterekord war das anhaltend wolkenfreie und windarme Wetter.
Bei diesen Temperaturen werden Aussenarbeiten schwierig: der Körper kann mit gut gefütterten Stiefeln und Kleider noch recht einfach geschützt werden. Schwierig ist es mit dicken Handschuhen zu arbeiten, mit dünneren Handschuhen werden die Finger bald Gefühllos. Das Gesicht ist durch eine Facemask/Sturmhaube und einer Skibrille geschützt. Allerding beschlägt die Atemluft nach wenigen Minuten die Brille von innen und der Dampf gefriert sofort auf dem Glas und bildet in Kürze eine milchige Eisschicht. Um dem vor zu beugen habe ich mir eine Art Schnorchel gebastelt: ein Stück Schlauch führt die warm-feuchte Luft durch ein Loch in der Facemask nach draussen. Nach dem Motto "ich bin auch ein Dampflock". So hab ich nach einer Stunde zwar verkrampfte Kaumuskeln, dafür immer noch den Durchblick.
Auch die Technik will bei den Temperaturen nicht mehr so recht: Motoren müssen eine Stunde oder länger vorgewärmt werden, Öle werden zäh, Kunststoff wird spröde und die Akkus der Kamera müssen nach wenigen Fotos wieder aufgewärmt werden.
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Einführung
Posted on Sun, 22 Nov 2009 16:44:33 by Sarah Huber
In diesem Blog möchte ich über meine Erlebnisse während der Überwinterung auf der Neumayer III Station berichten. Die Forschungsstation wurde vom Alfred-Wegener-Instituts für Polar und Meeresfrschung (AWI) auf dem Schelfeis neu gebaut und wurde im Februar 2009 eingeweiht. Sie löst die frühere Neumayer Station ab, die unter der Schneeoberfläche lag. Zu ihr gehören wissenschaftliche Observatorien für Geophysik, Meteorologie und Luftchemie und sie dient als logistische Basis für Sommerexpeditionen. Da die Station das ganze Jahr über betrieben wird, Überwintern jedes Jahr neun Personen auf der Station. Zum Team gehört ein Arzt, der auch Stationsleiter ist, ein Meteorologe, ein Luftchemiker, zwei Geophysiker, ein Ingenieur, ein Elektriker, ein Funker/Elektroniker und ein Koch.
Ich werde zusammen mit meiner Kollegin das geophysikalisches Observatorium betreuen, dazu gehören drei seismische Stationen (VNA1, VNA2, VNA3), die IMS Infraschall Station IS27 und das magnetik Observatorium.
Wir werden mitte Dezember 2009 über Kapstadt in die Antarktis fliegen und nach 14-15 Monaten, im Februar 2011 wieder zurückkehren.
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